Montag, 9. Mai 2011

Cairns – 10 Tage in den Tropen

Nach dem tränenreichen und aufregenden Abschied von Perth komme ich samstags nachmittags endlich in Cairns an. Der Landeanflug ist atemberaubend obwohl eine dicke Wolkendecke über der Stadt hängt. Ein paar Sonnenstrahlen brechen durch und zaubern einen Regenbogen direkt über dem Wasser. Unten sieht man Ausläufer des Great Barrier Reefs und die Regenwaldhügel ziehen sich ganz bis ans Wasser heran. Als ich aber aus dem Flugzeug steige renne ich gegen eine Wand aus Luftfeuchtigkeit...es ist warm und feucht und grau in Cairns – und ich mag es nicht!

Entnervt ziehe ich meinen schweren, beschädigten Rucksack vom Gepäckband und schleppe ihn zum Gepäckservice. Dort werde ich dann zunächst mal darauf hingewiesen, dass ich ein falsches Formular ausgehändigt bekommen habe. Na super. Nachdem die Dame mich mit dem Monstrum auf einer Schulter einmal quer über den Flughafen zum „Service-Schalter“ geschickt hat, teilt man mir mit, dass Schäden an Trägern grundsätzlich nicht versichert sind und man mir deshalb nicht weiterhelfen kann. Ich protestiere, aber da ist nichts zu machen. Danach mag ich Cairns noch weniger, schwitze und könnte heulen, weil es regnet und ich einen kaputten Rucksack habe. Ich schleppe das Monstrum zurück zur Ankunftshalle und buche mir einen Shuttlebus in die Stadt. Unfreiwillig geniesse ich völlig übermüdet eine Stadtrundfahrt, da mein Hostel das letzte auf der Liste ist. Eine fröhliche Schwedin empfängt mich mit den Worten: „ Du musst Katrin sein...hat am Ende doch noch alles geklappt? Willkommen und leg erstmal deine schwere Tasche ab!“ Super...es wird langsam besser. Nach einer erfrischenden Dusche und einem Fisch-Burger von McDonalds falle ich tot ins Bett. Am nächsten Morgen ist es warm und es regnet...und so bleibt es für eine volle Woche!! Ich vermisse Laura und meinen Zimmermann und weiß nicht so recht, was ich mit mir anfangen soll. So vergehen die Tage mit kurzen Spaziergängen durch den Regen und Gratisabendessen in einem Pub und Kartenspielen im Hostel...Gottseidank sind meine Mitbewohner ausnahmslos nette und gesellige Menschen, so dass ich mich zumindest in guter Gesellschaft befinde. Nach einem Check meiner Finanzen aber, sinkt meine Laune in den Keller...keine Segeln zu den Whitsundays und keine 4WD-Fahren auf Frasier Island...sitzt leider nicht drin. 2 Tage lang versuche ich hin und her zu rechnen um es doch noch ermöglichen zu können...erst als ich mir eingestehe, dass es einfach nicht geht und mich dazu durchringe meinen Rucksack reparieren zu lassen und einen Flug zur Gold Coast zu buchen (nur möglich aufgrund des $100 Gutscheins von Jetstar, den ich als Entschädigung für den gecancelten Flug bekommen habe), steigt meine Laune wieder. Und siehe da: auf einmal scheint die Sonne in Cairns. Als ob das Wetter meine Laune widerspiegeln würde...fast ein bisschen unheimlich. So gestalten sich die letzten Tage in Cairns traumhaft! Wir planschen in der Lagune (ein öffentlicher Pool direkt an der Strandpromenade), sonnen uns und mieten am letzten gemeinsamen Tag zu Viert ein Auto. Da wir dieses schon am Nachmittag zuvor abholen können, fahren wir abends zunächst nach Palm Cove um ein wenig am Strand zu spazieren (immer wachsam natürlich um nicht zufällig einem Krokodil zu begegnen) und am nächsten Morgen geht’s früh los. Ein Miniroadtrip durch die Atherton Tablelands und der Besuch diverser Wasserfälle stehen auf dem Programm. Wir sehen atemberaubende Wasserfälle mit Stromschnellen, wandern durch den Regenwald und entdecken allerlei tropische Tiere und Pflanzen. Höhepunkte sind in jedem Fall das erfrischende Bad in den Millaa Millaa Falls mit kleinen Schildkröten und der Curtain- und der Cathedral Figtree! Diese Bäume sind der Hammer! Selbst wenn sich 24 (!) Menschen an den Händen halten würden, würden sie den Cathedral Baum nur gerade so umspannen können! Die Wurzeln bilden einen Vorhang und hängen aus ca. 10 Metern Höhe herunter! Wahnsinn. Selig und erschöpft kehren wir abends ins Hostel zurück um mit einem kühlen Bier auf unseren schönen Tag anzustoßen! Noch einmal schlafen und dann geht’s an die Gold Coast!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen